Die Siedler II â Veni, Vidi, Vici ist ein Aufbaustrategiespiel von Blue Byte. Es erschien im April 1996 in Deutschland fĂŒr MS-DOS. Den kommerziell erfolgreichen VorgĂ€nger Die Siedler von 1993 konnte es nicht nur ĂŒbertreffen, es wurde fĂŒnfzehn Jahre spĂ€ter sogar als das meistverkaufte Spiel der gesamten Die-Siedler-Spielereihe bezeichnet. Im Dezember 1996 veröffentlichte Blue Byte eine Missions-CD, die neben einer weiteren Kampagne auch einen Karteneditor enthielt. Im Oktober 1997 erschien die Gold-Edition aus Originalspiel und Missions-CD, die zeitgleich auf Mac OS und im Jahr 2007 als Die Siedler DS auch auf das Nintendo DS portiert wurde.
Zum zehnjĂ€hrigen JubilĂ€um erschien 2006 ein Remake unter dem Titel Die Siedler II â Die nĂ€chste Generation fĂŒr Microsoft Windows. Die ursprĂŒngliche Gold-Edition ist seit 2008 als Download bei GOG.com erhĂ€ltlich, und Ubisoft, zu der Blue Byte seit 2001 gehört, brachte als âHistory Editionâ im Jahr 2018 exklusiv ĂŒber seinen eigenen Store das Originalspiel noch ein weiteres Mal heraus. Neben der Anpassung an moderne Windows-Betriebssysteme ermöglichte man die Darstellung mit bis zu 4K Bildauflösung.
Das Spielgeschehen entspricht der VorgĂ€ngerversion, aber die fiktive Handlung wurde in die Zeit des Römischen Reichs verlegt. Protagonist ist Octavius, KapitĂ€n eines römischen Schiffs, das bei einem Sturm an einer unbekannten KĂŒste gestrandet ist und dessen Besatzung sich die Ressourcen der Umgebung zunĂ€chst zum Ăberleben, dann zur Kultivierung und Eroberung neuen Landes nutzbar macht. Ăber die TagebĂŒcher des KapitĂ€ns wird der Fortgang der Geschichte erzĂ€hlt, bis es den Siedlern am Ende einer aus abgeschlossenen Einzelmissionen zusammengesetzten Kampagne schlieĂlich gelingt, einen Weg zurĂŒck in die römische Heimat zu finden.
GrundsĂ€tzlich gilt es, WirtschaftskreislĂ€ufe von Baumaterialien ĂŒber Nahrungsmittel bis hin zu Waffen und Gold aufzubauen. Das Ziel ist, unbewohntes Land einzunehmen und spĂ€ter mit Soldaten in feindliches Gebiet vorzudringen, bis der Spieler ein Portal in das eigene Herrschaftsgebiet einschlieĂt. Dieses Portal zur nĂ€chsten Mission ist vom jeweiligen Startpunkt auf der Karte erst nach einer ausgedehnten Besiedlung erreichbar. Danach bleibt dem Spieler ĂŒberlassen, ob er die Karte noch eine Weile weiterspielen oder den nĂ€chsten Level starten möchte.
Wie beim VorgĂ€nger kontrolliert der Spieler die Siedler nur indirekt ĂŒber das Anlegen von Baustellen fĂŒr die verschiedenen GebĂ€udetypen und deren Anbindung an das Warentransportsystem. Dieses besteht aus einem Netz von miteinander verbundenen Wegen und durch kleine Fahnen kenntlich gemachten Ăbergabepunkten, zwischen denen jeweils ein Siedler hin und herlĂ€uft und dabei eine Einheit Rohstoff oder eine Ware in beide Richtungen weiterbefördert. Die Wege und Fahnen werden vom Spieler jedoch aktiv angelegt. Durch geschickte Platzierung der GebĂ€ude eines Wirtschaftskreislaufs, Wege und Fahnen kann die Besiedlung beschleunigt werden.
Soldaten können ebenfalls nur indirekt gesteuert werden, indem Angriffe auf feindliche GebÀude beauftragt werden. Neben Römern können die neuen LÀndereien auch durch Wikinger, Asiaten und Nubier besiedelt werden, die sich jedoch nur im Aussehen und nicht in der zugrundeliegenden Spielmechanik unterscheiden.